Wer setzt den Massstab?

Den meisten Menschen ist bewusst, dass das menschliche Leben wertvoll ist. Wir sind empört, wenn wir von Menschen hören, die andere mit Füssen treten. Wir reagieren mit Abscheu auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Mord, Vergewaltigung, Folter lassen uns einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Wir spüren, dass diese Taten eine Grenze überschreiten.

Wer hat diese Grenze gesetzt? Wollen wir wirklich wissen, was uns und unser Leben wertvoll macht, müssen wir zuerst erkennen, wer oder was diesen Wert bestimmt. Gibt es eine objektive, also nicht von persönlichen Neigungen abhängige Richtlinie? 

 

Gottes Massstab

Der Schöpfer des Universums ist gut. Er kennt und liebt uns. So stellt uns die Bibel Gott vor. Aber er ist auch heilig und gerecht. Diese Eigenschaften führen dazu, dass wir vor ihm nicht bestehen können, weil wir Menschen weder heilig noch gerecht sind.

Was Gottes Wille ist, sehen wir beispielsweise in den Zehn Geboten. Unser Problem ist, dass wir sie nicht halten. Jeder Mensch hat das Gesetz bereits unzählige Male übertreten und ist somit schuldig geworden. Der Diebstahl einer Süssigkeit oder das illegale Herunterladen von Musik; auch die kleine Lüge, die wir gestern erzählt haben usw. Wenn wir mit all unseren kleinen, mittleren und grossen Vergehen vor Gott treten, muss er uns, aufgrund seiner Gerechtigkeit, dafür verurteilen. 

Doch selbst wenn wir uns nicht an den Geboten, die wir aus der Bibel kennen, orientieren wollen, stehen wir vor einem unlösbaren Problem. Unser eigenes Gewissen  verdammt uns selbst. 

Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der du richtest. Denn worin du den andern richtest, verdammst du dich selbst, weil du ebendasselbe tust, was du richtest. Wir wissen aber, dass Gottes Urteil zu Recht über die ergeht, die solches tun. Denkst du aber, o Mensch, der du die richtest, die solches tun, und tust auch dasselbe, dass du dem Urteil Gottes entrinnen wirst? Römer 2,1-3

Wie schnell sind wir dazu bereit das Verhalten anderer zu verurteilen? Selbst wenn Gott uns nur nach unserem eigenen Massstab bewerten würde, würden wir im Gericht nicht bestehen. Denn wir erkennen beispielsweise bei anderen glasklar, dass egoistisches Verhalten oder Betrug falsch ist. Wir bemerken das Fehlverhalten von Kindern ihren Eltern gegenüber oder der fehlende Respekt zwischen Paaren. Vergeht sich jemand an uns und verhält sich lieblos uns gegenüber, wissen wir, dass dies nicht richtig ist. Und dennoch, gibt es unzählige Situationen, in welchen wir selbst hartherzig oder unüberlegt handeln. Momente, in welchen wir uns selbst an erste Reihe stellen und erwarten, dass sich die Welt nur um uns dreht. Wir erkennen all dies, weil Gott seinen Massstab in uns gelegt hat. 

 

Die Waagschale?

Weder unsere Taten noch das Wissen, dass wir doch im Vergleich zu anderen gar nicht so schlecht sind, werden uns retten. Das wäre, wie wenn ein Autodieb vor Gericht zu seiner Verteidigung in die Waagschale würfe, er gehe einmal in der Woche für seine betagte Nachbarin einkaufen und er habe – im Gegensatz zu seinem ehemaligen Arbeitskollegen – keine Bank ausgeraubt. Das eine macht das andere nicht wett und die schlimmeren Taten eines anderen ruckeln nicht am Massstab, den Gott uns gesetzt hat. Wenn der Richter korrekt handelt, wird er den Dieb trotz der guten Taten und trotz seines Vergleichs wegen des Autodiebstahls verurteilen.

Was wird die Strafe für das Nichteinhalten der Gebote Gottes sein? Schuldig können wir keine Gemeinschaft mit Gott haben. Gott ist heilig. Es folgt also eine Ewigkeit, getrennt von Gottes Liebe. Die Bibel selbst drückt die Warnung noch viel dringlicher und abschreckender aus. In 2. Petrus 2,9 steht beispielsweise: «Der Herr weiss die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber aufzubewahren für den Tag des Gerichts, um sie zu strafen.»

 

Hoffnungslos?

Egal wie viele Einkaufstüten wir für andere getragen haben, alleine können wir vor Gott nicht bestehen. Wir brauchen Rettung aus unserer Schuld. Aber wer könnte dazu im Stande sein? Wer, der nicht selbst angeklagt ist, könnte für uns in den Gerichtssaal treten und uns vor der gerechten Strafe erlösen? Im Brief an die Kolosser 2,14 lesen wir über Jesus, den Sohn Gottes: «Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.» Jesus Christus nahm unsere Schuld auf sich und bezahlte am Kreuz mit seinem Leben dafür. An Ostern ist er von den Toten auferstanden. Er lebt!

Unsere Erlösung hat also nichts mit unseren eigenen guten Taten zu tun. Sie ist ein unverdientes Geschenk Gottes, welches wir annehmen dürfen. Dazu müssen wir einsehen, dass wir Hilfe brauchen und auf das Opfer von Jesus angewiesen sind. Ihn anzunehmen bedeutet, Gemeinschaft mit Gott zu haben. Dazu sollen wir die Lebenslaster, unsere Sünden, ablegen und Gott um Vergebung bitten.  

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt. 1. Johannesbrief 1,9

Eine gekürzte Version dieses Beitrags und noch viele andere wunderbare Texte findest du als Traktate auf www.christliche-schriften.ch. Einfach als PDF herunterladen oder per Post bestellen und mit Menschen, die Jesus noch nicht kennen, teilen. 

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